Oldie-Schuppen.de

Oldtimer restaurieren & erhalten

Die BSA WM20

Die BSA WM20 ist mehr als nur ein Motorrad; sie ist ein Stück Geschichte, das die britische Ingenieurskunst und die Widerstandskraft während des Zweiten Weltkriegs symbolisiert. Diese Maschine war nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch ein treuer Begleiter für Soldaten, die sie auf den Schlachtfeldern Europas und darüber hinaus einsetzten. Als eines der am weitesten verbreiteten Motorräder der British Army wurde die BSA WM 20 zu einer Ikone der militärischen Mobilität.

Historischer Kontext

Die Birmingham Small Arms Company (BSA) war einer der größten Motorradhersteller der Welt und spielte eine entscheidende Rolle in der Versorgung der britischen Streitkräfte während des Zweiten Weltkriegs. Die WM 20, die speziell für den militärischen Einsatz entwickelt wurde, basierte auf dem zivilen Modell M20, das erstmals in den 1930er Jahren produziert wurde. Mit Anpassungen für die rauen Bedingungen des Krieges wurde die WM 20 zu einem zuverlässigen Arbeitspferd, das in verschiedenen Kriegsschauplätzen eingesetzt wurde.

Technische Daten der BSA WM 20

Hier sind die wichtigsten technischen Daten, die die BSA WM 20 so besonders machen:

  • Motortyp: Die WM 20 ist mit einem Einzylinder-Viertaktmotor ausgestattet, der für seine Robustheit und einfache Wartung bekannt ist. Dies war entscheidend für den Einsatz unter extremen Bedingungen.
  • Hubraum: Der Motor hat einen Hubraum von 496 cm³, was für die damalige Zeit eine gängige Größe war und ausreichend Leistung für den militärischen Einsatz bot.
  • Leistung: Der Motor leistet etwa 13 PS (9,7 kW) bei 4.200 U/min. Diese moderate Leistung war ausreichend, um das Motorrad auf eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 100 km/h zu bringen, was für militärische Anforderungen angemessen war.
  • Kraftstoffsystem: Die Kraftstoffzufuhr erfolgt über einen Amal-Vergaser, der einfach zu bedienen und zu warten ist, was im Kriegseinsatz von entscheidender Bedeutung war.
  • Getriebe: Die WM 20 ist mit einem 4-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet, das eine robuste und zuverlässige Schaltung ermöglicht. Das Getriebe wurde so konzipiert, dass es auch unter schwierigen Bedingungen, wie Schlamm oder Schnee, reibungslos funktionierte.
  • Fahrwerk: Das Fahrwerk besteht aus einem starren Rahmen mit einer Girder-Vorderradgabel, die für Stabilität und Haltbarkeit sorgt. Der starre Rahmen war typisch für Motorräder dieser Zeit und trug zur Langlebigkeit der Maschine bei.
  • Bremsen: Trommelbremsen an Vorder- und Hinterrad bieten ausreichende Bremskraft, um das Motorrad sicher zum Stillstand zu bringen, auch bei voll beladenem Zustand.
  • Gewicht: Das Trockengewicht der BSA WM 20 beträgt etwa 168 kg. Obwohl sie relativ schwer ist, verleiht dies dem Motorrad eine solide Straßenlage und Stabilität, insbesondere auf unbefestigten Wegen.
  • Kraftstofftank: Der Tank hat ein Fassungsvermögen von 13 Litern, was für eine angemessene Reichweite im Einsatz sorgt, ohne häufige Tankstopps notwendig zu machen.
  • Elektrik: Die Elektrik der WM 20 basiert auf einem 6-Volt-System, das für Beleuchtung und Zündung sorgt. Es ist einfach gehalten und leicht zu reparieren, was in Kriegszeiten von unschätzbarem Wert war.

Design und Ästhetik

Das Design der BSA WM 20 spiegelt die Funktionalität und den militärischen Charakter wider. Der Gepäckträger am Heck bieten Platz für Ausrüstung und Vorräte, während die robusten Reifen auf verschiedene Geländetypen ausgelegt sind.

Einsatz im Krieg

Die BSA WM 20 wurde während des Zweiten Weltkriegs in großen Stückzahlen produziert und war in nahezu allen Kriegsschauplätzen im Einsatz, von der nordafrikanischen Wüste bis zu den Wäldern Nordeuropas. Sie diente als zuverlässiges Transportmittel für Nachrichtenübermittler, Aufklärer und andere militärische Aufgaben. Ihre Fähigkeit, unter extremen Bedingungen zu funktionieren, machte sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die British Army.

Zu meiner BSA WM20

Meine BSA WM20 ist Baujahr 1942 und hat eine lange Reise hinter sich. Nach (sehr wahrscheinlichen) Militäreinsätzen ist die Maschine, wie viele andere britische Motorräder, nach Indien gekommen. Ab dann ist die Historie belegt. Die Reise ging von Indien nach Deutschland zum Vorbesitzer, der die Maschine in einem sehr guten Zustand restaurieren ließ.

Translate »